In seinem Apostolischen Schreiben „Antiquum ministerium“ vom Mai 2021 greift Papst Franziskus das alte Amt des Katechisten / der Katechistin auf und belebt es neu.
Bischof Voderholzer aus Regensburg hat diese Weisung des Heiligen Stuhls bereits früh umgesetzt und schon 2023 eine zweijährige Schulung in seinem Bistum installiert.

Der erste Lehrgang umfasste dabei 37 Teilnehmer aus über 30 Pfarreien, auch aus der Pfarrei Geisenfeld kam eine Teilnehmerin, Frau Martina Götz, welche die sehr umfangreiche und fordernde (Erwachsenen-) Weiterbildung auf sich genommen hat.

Der Kirchenchor Geisenfeld wurde im Zuge der fortgeschrittenen Ausbildung Ende letzten Jahres angefragt, ob er die abschließende feierliche Beauftragungsfeier, die erste deutschlandweit, im Rahmen eines Pontifikalamtes in Regensburg musikalisch umrahmen würde. Anfang des Jahres wurde die Anfrage zur Realität und umfangreiche Planungen begannen.

Die Auswahl der Musik, die Suche nach Instrumentalisten, die Planung des Transports und der Proben bis hin zur Auswahl der Kirche, eines Aufenthaltsraumes, eines WCs, das Organisieren von ausreichend Stühlen und Podesten waren Aufgaben, die es zu lösen galt.

Nachdem der bischöfliche "Zeremonienbeauftragte" sein "Go" zu den beabsichtigten Chorwerken gegeben hatte, wurde mit der Erstellung der erforderlichen Noten und ab August mit der Probenarbeit des Chores begonnen.

Am 15. November 2025 war es dann soweit, die Fusion zwischen Chorgesang und Instrumtalisten stand in der einzigen gemeinsamen Generalprobe vor dem Gottesdienst am Nachmittag unter der Leitung von Thomas Mayer in der Niedermünster Dompfarrkirche in Regensburg an.
Dankeswerterweise setzte die Pfarrei Geisenfeld einen Bus ein, der die Geisenfelder Sänger und Musiker sicher nach Regensburg brachte.

Schon die ersten gemeinsamen Takte ließen dann schnell erahnen, dass die Aufgabe erfolgreich werden könnte, die elf Instrumentalisten (aufgefüllt mit Studenten der Regensburger Hochschule für Kirchenmusik) waren gut aufgelegt, der Chor mit Stimmgewalt, Eifer und Disziplin dabei, die Kirche überraschte mit einer unglaublichen Akustik und die Aufregung hielt sich in Grenzen trotz des "sichtbaren" Standortes vor dem Hauptaltar.

Die ausgewählte Orchestermesse von W.E. Horak, die auch Weihnachten 2025 in Geisenfeld gesungen werden wird, stellte sich schnell als eine gute Wahl dar, kurz, mit wuchtigen, aber auch romantischen, leisen Stellen gab sie abwechslungsreich die liturgischen Texte in Musik wieder. Während der Beauftragungszeremonie erklang Bachs "Jesus meine Freude", mit dem Flötensolopart gefühlvoll gespielt von Katharina Raucheisen, den Streichern und Trompeten im musikalischen Wettstreit und dem Chor mit der textlichen Untermalung. Das bekannte "Haec Dies " von C. Ett setzte dann noch einen musikalischen Akzent und rundete den Gottesdienst ab.
Den Abschluss bildete das Lied "Großer Gott, wir loben dich", mit Überchor und kraftvollem Orchester.

Kräftiger, anhaltender Applaus von Bischof Voderholzer, den über 400 Gottesdienstbesuchern und auch von den rund 30 mit zelebrierenden Pfarrern war der wärmende Lohn für die viele Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung.

Der allergrößte Lohn war dann das persönliche Gespräch und folgende kleine Anekdote:
Eine anwesende Klosterschwester hatte die Musik als "so unglaublich berührend" beschrieben. Die 84-jahrige ergänzte dann noch: "Als ich die Musik gehört hab, wusste ich: So muss es sich anfühlen, wenn man in den Himmel nauffährt".

Wenn Sie Lust haben, mitzusingen und das Herz der Menschen auch musikalisch zu erwärmen: Der Kirchenchor probt in der Regel donnerstags um 19:30 Uhr im Pfarrsaal der katholischen Kirche Geisenfeld.